Ansatz

Die Grundlagen meiner Arbeit sind vielschichtig. Hinsichtlich einer nachhaltigen, strukturellen Veränderung sind unter anderem Ansätze kritischer Diversitätsarbeit und diversitätsorientierter Organisationsentwicklung tragend. In der Workshopkonzeption spielen wissenschaftliche Erkenntnisse der critical emotion studies und aktivistische Positionen wie radical softness von Lora Mathis eine Rolle.

Diese Ansätze stellen für mich Anregungen und Orientierung dar und werden nie absolut gesetzt. Jeder Auftrag bedarf einer kontextgebundenen fachlichen Rahmung, damit eine Entwicklung angestoßen werden kann, die von möglichst Vielen als konstruktiv und nachhaltig umsetzbar wahrgenommen wird. Als nicht variabel und verhandelbar hingegen sind die normativen Setzungen meiner Arbeit. Denn entgegen der häufigen Auffassung von Antidiskriminierungsarbeit als freiwilligem Entgegenkommen: es liegt eine Bandbreite an historisch gewachsenen, nationalen wie auch internationalen rechtlichen Bestimmungen vor, die den Abbau von Diskriminierungen als gesellschaftlichen und politischen Auftrag bestimmen. Zu nennen seien an dieser Stelle nur zwei Grundpfeiler: die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 1948 wie auch das in Deutschland geltende Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz von 2006.

©Sophie Taeuber-Arp ‘Linien, geometrisch und gewellt’ 1941

Leitsätze

*Eine Auseinandersetzung mit struktureller Diskriminierung sollte mit einer Schärfung für die Wahrnehmung struktureller Privilegierung einhergehen

*Entsprechend sind Sensibilisierungs- und Awarenessarbeit notwendigerweise
verknüpft mit der Thematisierung von grundsätzlicher Verantwortung wie auch konkreten Handlungs- und Umsetzungsoptionen

*Intersektionalität verweist nicht ‘nur’ auf Mehrfachdiskriminierungen, sondern auch auf die mögliche Gleichzeitigkeit von Benachteiligung und Privilegierung

*Antidiskriminierungarbeit ist auch [politische] Arbeit an und mit Emotionen

*Emotionen zu thematisieren soll nicht dazu führen, die Auseinandersetzung
zu individualisieren und/oder zu entpolitisieren. Es dient dem Anliegen, nachhaltiger Veränderung ein gutes Fundament zu bieten